St.Ägid, Bad Reichenhall

Die steinerne Kirche wurde bereits um 1160 erbaut und im 15. Jh. gotisiert. Eingezwängt zwischen Häusern und Gassen steht Sankt Ägidius in der Innenstadt von Bad Reichenhall. Wegen dieser zentralen Lage und der Aussicht über die gesamte Stadt, wurde der hohe Kirchturm früher auch als Feuerwachturm genutzt— jedoch scheinbar ohne großen Erfolg, denn bei dem verheerenden Stadtbrand von 1834 wurde das Gebäude so schwer beschädigt, dass es nach einem Wiederaufbau 1847 neu geweiht wurde. Man betritt Sankt Ägidius über eine steinerne Treppe von der Poststraße aus. Im Inneren leuchten einem als erstes die drei prachtvollen, imposanten Glasfenster von 1880 entgegen. Im rechten Chorfenster kann man sogar Karl den Großen entdecken, wie er die Grundsteine von St. Zeno errichtet — verwunderlich bleibt nur, dass sich dieser zu keiner Zeit in Bad Reichenhall aufgehalten hat. Man sollte auch den Chor einmal genauer in Augenschein nehmen, um dessen leichten Links-Knick auszumachen. Er versinnbildlicht das geneigte Haupt Christi am Kreuz. Umrundet man das Kirchengebäude, findet man an dessen Außenwand eine drastische Darstellung der apokalyptischen Reiter anlässlich des Bombenangriffs im zweiten Weltkrieg.